Wunderautomat
Text: Ralf
Krippen sind Kern des weihnachtlichen Familienbrauchtums und weiten die Augen staunender Kinder. Im unterfränkischen Salz (Lkr. Rhön-Grabfeld) gibt es ein Exemplar, das auch Erwachsene völlig fasziniert: Die einzigartige mechanische Krippe entfaltet auf zwölf Quadratmetern eine reiche Szenerie – und ist ein einziges Spektakel.
Herodes thront in seinem Palast, ein Engel steigt vom Himmel hernieder, die Geburtsszene im Stall, aber auch Maria am Spinnrad und Joseph beim Holzhacken, die heilige Familie auf der Flucht vor Herodes, Volk, das herbeieilt, das Wunder zu bestaunen, sprudelndes Wasser und schaukelnde Segelschiffe. Alles ist in Bewegung und wird von einer vor 100 Jahren ertüftelten Mechanik betrieben. Ihr Schöpfer Philipp Limpert war der Urgroßvater des heutigen Hüters der Kostbarkeit: Martin Schmitts, des Bürgermeisters und Mesners der Gemeinde. Ein Gebilde, das Generationen vereint und mehrfache Manpower benötigt, bis es aufgebaut ist und reibungslos seinen Gang geht. Jahrzehntelang haben Schmitts Eltern Ehrenfried und Gertrud dafür gesorgt. Vor zwei Jahren verstarben sie und dürfen nun als Krippenneuzugang auf der Bank ausruhen und genießen.