Tierlaute zeigen sehr gut an, wie es um die Biodiversität auf tropischen Wiederbewaldungsflächen bestellt ist. Das hat ein Team um den Würzburger Professor Jörg Müller mit Tonaufnahmen und KI-Modellen nachgewiesen.
Die Purpurbrust-Amazilie, ein Kolibri (Polyerata rosenbergi) wurde ebenfalls auf den Wiederbewaldungsflächen in Ecuador nachgewiesen. Foto: Martin Schaefer Tropische Wälder gehören zu den wichtigsten Lebensräumen unseres Planeten. Sie zeichnen sich durch eine extrem hohe Artenvielfalt aus und spielen für den globalen Kohlenstoffkreislauf und das Weltklima eine eminente Rolle. Doch viele Tropenwaldflächen sind abgeholzt und der Raubbau geht täglich weiter. Wiederbewaldungsflächen in den Tropen werden darum immer wichtiger für das Klima und die Biodiversität. Wie gut sich die Artenvielfalt auf solchen Flächen entwickelt, kann man mit einer [...]
Ausgabe Januar / Februar 2024 | Stadt-Land-Fluß
Gedanken zur Hexenausstellung im Würzburger Museum im Kulturspeicher
Karl Hofer, Walpurgisnacht, 1949, Öl auf Leinwand Wir lassen uns gern bezirzen oder verzaubern, aber verhext will niemand werden. Gleichwohl waren die Zirze der griechischen Mythologie wie die Hexe der mitteleuropäischen, skandinavischen und englischen Sagen und Märchen zauberkundige Wesen, doch während wir den Zauber der einen sprachlich über viele Jahrhunderte wohlwollend weitertrugen, schaudert uns vor der vermeintlichen Macht der anderen. Das mag an Grimms Märchen und der bösen Hexe in Hänsel und Gretel liegen, hat aber sicher damit zu tun, daß Frauen, Männer und Kinder, [...]
Ausgabe Januar / Februar 2024 | Kultur
Das Mainfranken Theater ist zurück im Herzen Würzburgs. Zur Eröffnung des Theaterneubaus kam auch Ministerpräsident Markus Söder.
v.l.n.r. Unterfrankens Bezirkstagspräsident Stefan Funk, Würzburger Landrat Thomas Eberth, Bayerns Ministerpräsident Dr. Markus Söder, Theater- und Orchesterförderverein Prof. Dr. Ulrich Konrad, Stiftungsvorsitzender der Sparkassenstiftung Bernd Fröhlich, Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt Er komme wahnsinnig gern nach Würzburg, sagt Bayerns Ministerpräsident Markus Söder. Allerdings seien die Besuche jedes Mal wahnsinnig teuer. Aus den Zuschauerreihen mit 330 Sitzplätzen schallt Gelächter. Um den Landesvater glitzern deckenhohe, lamettaartige Wandbehänge. Mit dem Adventsbeginn hat sein Besuch in der unterfränkischen Bezirkshauptstadt jedoch nichts zu tun, die Dekoration ist Teil einer Theaterproduktion. Markus [...]
Ausgabe Juli / August 2023 | Literatur
Einer kam aus Würzburg, der andere aus Prag. Beide waren ziemlich verschieden, trotzdem trafen sie sich in der Weltmetropole Berlin vor 100 Jahren regelmäßig in einem Künstlercafé. Für viele sind Leonhard Frank und Egon Erwin Kisch bis heute Vorbilder. Nicht nur wegen ihrer Bücher.
Leonhard Frank und Egon Erwin Kisch erreichten mit ihren Büchern und Artikeln in den „Goldenen Zwanzigern“ ein Millionenpublikum. Kaum hatten sie an einem Tisch nebeneinander Platz genommen, begannen dennoch sofort „Kampfgespräche über Literatur.“ Das ging Frank nie aus dem Kopf. Und ebenso, daß diese Diskussionen „jeden Tag bis fünf Uhr früh“ andauerten. „Da wir spätestens bis vier Uhr nachmittags wieder im Café sein mußten und, wie ich mich mit Bestimmtheit erinnere, doch auch irgendwann geschlafen haben, frage ich mich heute vergebens, wann wir eigentlich unsere [...]
Ausgabe Juli / August 2023 | Kritik
Nachruf auf eine unnötige Podiumsdiskussion im Würzburger Burkardushaus
Das Bühnenbild des vermutlich improvisierten Einakters „Blamage, eine Frechheit!“ („Theaterkritik im Fokus“) im Würzburger Burkardushaus Ende Mai war sehr streng gestaltet: Stühle im Halbkreis, nur durchbrochen von Abstandshaltern für die Erfrischung – wie man das bei Podiumsdiskussionen eben so macht. Die Akteure weitgehend ungeschminkt: „nackte Masken“! Abgesehen von den hiesigen Darstellern (1). Beide kennt man in der Mainmetropole, … und vor allem nur selten gestylt. Allesamt (2) aus der angezählten Spezies der Kulturjournalisten bzw. Theaterkritiker. Wer dächte da nicht an Luigi Pirandellos (3) „Sechs Personen [...]