So sehen die guten Geister aus
Text + Fotos: Wolf-Dietrich Weissbach
Wenn es richtig kalt ist, gehen die Querkele erst so richtig aus sich heraus. Möchte man meinen. Das ist natürlich gemein.
Denn erstens sind die Querkele die Guten und wären zu solchen eher abstoßendem, symbolischen Verhalten überhaupt nicht geneigt. Und zweitens, die Querkele sind die Guten. In Lichtenfels und natürlich in der Obermain-Therme gäbe man alles dafür, wenn man diese Zwerge wieder anlocken könnte. Rohe Kartoffelklöße sollen da besonders geeignet sein. Denn das war ihre Leibspeise. Wie gesagt die Querkele
sind eigentlich die Guten. Sie halfen früher den Menschen bei der Arbeit, halfen bei Krankheiten und waren findige Ratgeber. Allerdings mopsten sie sich gelegentlich einen Kloß aus den Kochtöpfen der Bäuerinnen. Wer die Bäuerinnen kennt, weiß, daß sie eher beleidigt gewesen wären, wenn die Querkele ihre Klöße verschmäht hätten. Die Geschichte weiß aber auch zu berichten, daß es eine Bäuerin gab, die den Kloßraub aus Geiz unterbinden wollte. Die Querkele waren beleidigt und blieben fortan den Menschen fern. Angeblich wurden sie auf dem Banzberg zum letzten Mal gesehen.