… geschlossene Gesellschaft
Text + Fotos: Wolf-Dietrich Weissbach
Zutritt nur für geladene Gäste“, steht am Tor zu diesem Gärtlein geschrieben. Nun, man kann ganz froh sein, daß man hier (noch) nicht geladen ist. Wobei … – ganz interessant wäre ja schon, was diese Herrschaften zu erzählen haben. Wir befinden uns nämlich im Freigelände der Burg Gößweinstein, und wen wir vor uns haben, ist möglicherweise kein Geringerer als Graf Gozwin vom Grabfeldgau, der Erbauer der Burg, im Tête-à-tête mit seiner Angetrauten. Und die Gäste, die sie erwarten, sind vielleicht Poppo III. de Gozwinesstein, Eberhard von Schlüsselberg, Edgar Freiherr von Sohlern und weitere ehemalige Bewohner des schmucken Anwesens. Eventuell würde man bei ihrer Tee-Plauderei erfahren, was Bischof Burkhard von Halberstadt eigentlich angestellt hat, bevor er vor knapp 1000 Jahren ins Verlies geworfen wurde, wo seine Überreste noch immer liegen. Wie auch immer: Die Burg, die Richard Wagner als Vorlage für seines Parsifals Gralsburg gedient haben soll, wird heute von einem engagierten Förderverein betreut und gepflegt und steht zur Besichtigung offen. Was neben den herrlichen Aussichten auf die Basilika, den Kreuzberg und auf die Täler und Höhen der Fränkischen Schweiz in jedem Fall einen Besuch des Burgareals wert ist.