Ein Lied gegen das Virus
Der Küpser Musiker Lukas Rosenberger, alias „ExitRose“, appelliert in seinem Rap-Song „Alle zusammen“ an Vernunft und Solidarität in Zeiten von Corona. Der junge Musiker begeistert damit die Fans im Netz.
Text: Sabine Raithel | Fotos: Philip Kraus
Der Song geht unter die Haut. Begleitet von rhythmischen Beats rappt Lukas Rosenberger, Künstlername „ExitRose“, den Song „Alle zusammen“. In diesem Musikstück geht es um Corona. Es geht um einen lungenkranken Großvater, um Schwestern und Pfleger – „die Helden des Alltags“, ExitRose – der Rapper aus Oberfranken um Hamsterkäufe und Halbwissen, und um das Gefühl der Isolation. Es geht aber auch darum, wie man sich dieser Prüfung stellen kann: nämlich mit Solidarität und Rücksichtnahme.
Es sei mehr als ein Appell, sagt der 27jährige Musiker aus Küps. Es sei ein Hilferuf. Den Text zu dem Rap-Song hat Lukas Rosenberger selbst verfaßt; die Musik stammt von Torben Schindler, BMS Beats; das Video dazu hat Philip Kraus von extrasolar.studios in Kronach produziert.
Krisen befeuern immer auch die Kunst. Im Fall von Corona passiert das derzeit in der Musik am schnellsten und direktesten. Von Elton John bis Lady Gaga, von den Ärzten über Tocotronic und BAP bis zu Rapper Fatoni inspiriert das Virus den musikalischen Genius rund um den Globus. Dabei entsteht viel Bemerkenswertes, aber auch viel Kitsch und viel Pathos. Anders bei Lukas Rosenberger. Sein Rap wirkt mitreißend und kraftvoll; der Text macht Lust darauf, die Ärmel hochzukrempeln und der Pandemie den Stinkefinger zu zeigen.
Lukas Rosenberger, eher der Typ, den man sich – gäbe es nicht Corona – bei strahlendem Sonnenschein gut gelaunt auf einem Surfbrett vor Hawaii vorstellen könnte – intoniert seine Botschaft mit ernstem Gesicht. Er steht allein in seinem dunklen Tonstudio, den Blick konzentriert in die Kamera gerichtet. Seine Worte und Gesten wirken eindringlich. Man nimmt ihm ab, daß er es ernst meint.
Das kommt an. Die Kommentare im Netz reichen von „Hammer Track! Hoffentlich hören das auch die letzten Idioten, die noch draussen rumrennen und Party machen“, „Richtig starke Nummer“ und „Power und Motivation!“ bis hin zu einigen wenigen Anfeindungen. „Das Thema polarisiert“, sagt Lukas Rosenberger. „Aber Kritik muß man als Künstler aushalten.“
Lukas Rosenberger triff t den Nerv der Zeit. „Mir geht es darum, Menschen zu erreichen, die man über die anderen ‚konventionellen‘ Anzeige Unsere Region hat alles, was man sich wünscht: eine herrliche Natur, viel Kultur und Sport. Als Energieversorger vor Ort engagieren wir uns mit voller Kraft – für die regionale Energiewende und dafür, dass es hier so schön bleibt. www.n-ergie.de Damit das schöne Leben hier zu Hause bleibt. Medien nicht erreicht. Ich will vor allem junge Leute zum Nachdenken anregen, aber auch motivieren und an die Solidarität appellieren. Wir können diese Krise bewältigen. Aber nur gemeinsam, und nur wenn wir Rücksicht aufeinander nehmen und uns gegenseitig unterstützen.“
Seit mehr als zehn Jahren ist der junge Musiker in der Rap- und Hip-Hop-Szene zu Hause. Tausende von Klicks befeuern seinen Erfolg auf YouTube. Sein Markenzeichen: Rap nicht nur mit „Wumms“, sondern auch mit Inhalt: „Jeder ist betroffen – Jogginghose oder Nadelstreifen; wir sind einsam, doch nicht alleine in harten Zeiten; es ist zu schaff en, wenn wir als Einheit Gefahr vermeiden; und gemeinsam einmal in den sauren Apfel beißen! Kritisieren und selbst nicht dran halten ist nicht genug; das hier ist kein Appell, das hier ist ein Hilferuf; denn ich glaube an das Gute im Menschen; und ich weiß genau, es lohnt sich für Wunder zu kämpfen! Es ist verrückt, was für eine Entwicklung; wir hoff en auf die Ärzte und beten für eine Impfung; der Dax gecrashed – vielleicht sind wir am Tiefpunkt; doch wir stellen uns gemeinsam dieser Prüfung; Wir alle zusammen! Nur das ist, was zählt; für alle geliebten Menschen dieser Welt; Wir alle zusammen! Es geht um Solidarität; nicht um Dollarzeichen, Euro oder Yen!“ Unsere Empfehlung: Bei YouTube einwählen, volle Lautstärke, Stinkfinger hoch und dann tanzen und mitsingen – aber bitte corona-gerecht: alleine auf dem Balkon.