Die zweite Heimat
Text + Fotos: Wolf-Dietrich Weissbach
Die Sache mit der Heimat wird uns zwar meist erst und manchmal sogar schmerzlich bewußt, wenn wir fern von ihr sind und womöglich gar nicht zurück könnten, andererseits wird immer wieder darüber gestritten, ob es nicht gelingen könnte, sich eine zweite Heimat zu schaffen. Experte für dieses Thema ist zweifellos der Autor und Filmregisseur Edgar Reitz, der mit seinen Heimat-Chroniken Weltruhm erlangte. Der Bezirk Mittelfranken (in Zusammenarbeit mit dem Filmhaus Nürnberg und dem Bayerischen Landesverein für Heimatpflege e.V.) bot nun mit seinem Heimatfilmfestival Anfang des Jahres Gelegenheit, mit den Kinosesseln zu verwachsen und sich an drei Wochenenden alle 13 Teile des epochalen Filmwerkes (insgesamt 26 Stunden) „DIE ZWEITE HEIMAT – CHRONIK EINER JUGEND“ reinzuziehen. Man spricht diesbezüglich bisweilen vom: bingewatchen. In diesem Falle geht es jedoch nicht um irgendwelche Krimiserien, sondern um mit zeitgeschichtlichen Ereignissen verknüpfte, fiktive Lebensgeschichten bzw. Künstlerbiographien, was beispielsweise beim Filmfestival in Venedig für Begeisterung sorgte; es geht um richtig gute Filme und das (in Nürnberg) vom Filmregisseur persönlich eingeführt und erläutert. Für die Veranstalter des Festivals insgesamt ein toller Erfolg.