Mischwesen
Text + Fotos: Wolf-Dietrich Weissbach
Mischwesen, Hybriden, Quasi-Objekte, auf jeden Fall ungewöhnliche Formen und Welten präsentieren Angelika Summa, Bildhauerin aus Würzburg, und der Fotosklave des Franken-Magazins, Wolf-Dietrich Weissbach, bis zum 8. September 2024 unter dem Titel „Die Form zweiter Ordnung“ in Heilsbronn, in diesem Zeitraum ein einziger Kunstraum. Das meint in und um das imposante evangelische Münster, des weiteren das RPZ (Religionspädagogische Zentrum) und die zum Kunstraum gehörende Galerie des mittelfränkischen Ortes. Zum Beispiel eben Skulpturen (von Angelika Summa) bei denen sich selbst die Spediteure der Kölner Firma Hizkia – hier beim Aufbau der Ausstellung, rechts im Bild Stefan Selbach – nicht sicher sind, ob sie nicht leben, ureigene Intentionen haben und entsprechend behutsam behandelt werden wollen, weil sie anderenfalls sich beschweren oder gar wehren würden, was bisweilen, wie Bastian Dombrowa (li) mit einer gerade noch kleinen Wunde belegen könnte, blutig ausgehen kann.
Etwas harmloser sind die Weltbildfabriken des Fotografen. Im strengen Sinne sind es eben tatsächlich nur Fotografien, zweidimensional, die höchstens geistig beißen. Es sind Bilder (selbst als Verkleidung eines Altars wie in der Abbildung oben) von Gestrüpp, Metaphern einer Welt, in der nach den Vorstellungen des Fotografen, so selbstverständlich es auch klingen mag, alles mit allem zusammenhängt, agiert, wirkt, Einfluß nimmt. Allerdings muß man sensibel sein, muß hinhören, um die Sprache der Mischwesen – seien sie aus Metall oder Silberhalogeniden – zu verstehen. (www.kunstraumheilsbronn.de)