„Kein Tag ist wie der andere“
Am Airport Nürnberg sorgt Georgios Antoniadis dafür, daß Koffer den Abflug nicht verpassen.
Text: Jan Beinßen | Fotos: Daniel Karmann
Georgios Antoniadis ist Frühaufsteher. Daß muß er auch sein, denn George, wie ihn seine Freunde und Kollegen nennen, leitet die Frühschicht im Bereich RSB Baggage Services am Airport Nürnberg. Wenn morgens die Flugzeuge von KLM, Air France, Lufthansa oder Turkish Airlines zu den großen Drehkreuzen Europas starten, sorgen George und sein Team dafür, daß das Gepäck rechtzeitig und zuverlässig an Bord kommt. Eine Aufgabe, die eine ausgeklügelte Technik, Organisationstalent und vor allem viel körperlichen Einsatz verlangt.
Zum Schichtbeginn um 5 Uhr steht zunächst die Übergabe an: Im Leitstand, Schaltzentrale und Herz der Gepäcksortierung, bespricht sich George mit den Kollegen aus der Nachtschicht und studiert den Flugplan. „Daran kann man schon ablesen, was auf uns zukommt“, weiß George. Geschäftsreiseflüge bedeuten meistens wenig und kleineres Gepäck, während bei Urlaubsjets die Koffer auch mal dreißig Kilo und mehr auf die Waage bringen. Erst wenn er sich mit seinem Team, das je nach Saison auf 20 Mitarbeiter anwachsen kann, abgestimmt und die Aufgaben verteilt hat, gönnt er sich seinen ersten Kaffee. Dazu je nach Appetit „etwas Gesundes oder ein Leberkäs-Weggla“.
George gefällt seine Arbeit – und das seit langer Zeit. Schon 1999 hat der heute 40jährige am Airport Nürnberg angefangen. „Gleich nach dem Abi habe ich mich beworben“, erzählt er und fügt schmunzelnd hinzu: „Als Kind wollte ich Pilot werden.“ Beim Flughafen durchlief er sämtliche Stationen des Bodenverkehrsdienstes, sprich: alles, was mit der Abfertigung eines Flugzeuges zu tun hat, darunter das Reinigen, Be- und Entladen.
Der Weg des Koffers beginnt in den Abflughallen, wo das Reisegepäck aufgegeben, mit Strichcode und Kennung des Zielflughafens versehen wird, um dann auf dem Förderband hinter schwarzen Kunststofflamellen zu verschwinden. „Die Passagiere setzen ein großes Vertrauen in uns“, ist sich George bewußt. „Sie verlassen sich darauf, daß ihre Sachen unbeschadet und pünktlich am Ziel ankommen.“ Auf dem Band durchläuft jedes Gepäckstück mehrere Stationen, wird zunächst geröntgt und über verschiedene Zweigstellen in eine der beiden Gepäcklobbies gelotst. Dort gleiten die Koffer und Taschen an Scannern vorbei, die je nach Strichcode einen Pusher auslösen. Dieser stößt das Gepäck auf eine von mehreren Rutschen, an deren Ende bereits ein Gepäckwagen darauf wartet, beladen zu werden. „Dieses System ist sehr zuverlässig“, sagt George. „Trotzdem werden die Gepäcklabel zusätzlich von uns per Handscanner gelesen, damit auch wirklich jedes Gepäckstück in dem Flugzeug landet, für das es bestimmt ist.“ Das Verladen der Koffer vom Band in den Gepäckwagen und später ins Flugzeug ist nach wie vor Handarbeit. Zwar gibt es Hilfsmittel wie Förderbänder, die bis in den Bauch des Flugzeugs führen. Trotzdem muß jedes Stück angefaßt und bewegt werden. Wenn viel los ist, packt auch Schichtleiter George selbst mit an. „In der Hochsaison wuchtet ein Mann pro Schicht mehr als eine Tonne. Das ersetzt das Fitnessstudio.“
Von Freunden wird er oft gefragt, was denn die ungewöhnlichsten Gepäckstücke wären, die ihm bisher untergekommen sind. Dann erzählt George vom Weihnachtsbaum, den ein Reisender mit auf die Kanaren nahm. Oder von einem Bierkasten. „Der Fluggast hatte sich echte Mühe gegeben und in einen Holzdeckel Löcher gefräst, um die Flaschen damit zu sichern.“ Solche ungewöhnlichen Reisebegleiter können dann aber nicht am Check- In-Counter aufgegeben werden, sondern beim Sperrgepäckschalter, wo auch Fahrräder, Golftaschen oder große Musikinstrumente angenommen werden. Nicht jedes Gepäckstück landet in einem Gitterwagen und wird einzeln in einem Flugzeugbauch verstaut. Je nach Flugzeugtyp kommen auch Container zum Einsatz, die bereits in der Lobby befüllt und anschließend per Hubwagen in den Flugzeugrumpf geschoben werden. Der Vorteil der Container liegt auf der Hand: „Die Koffer müssen nicht noch einmal am Flugzeug angefaßt werden“, erklärt George. Nachteil: Muß ein Gepäckstück nach dem Verladen wieder herausgenommen werden, etwa weil ein Passagier nicht an Bord gegangen ist, gestaltet sich die Suche bei einzeln verladenen -Stücken einfacher.
Spätestens um 14 Uhr hört Georges Schicht auf. Das Ende eines langen Tages. Nach dem Mittagessen legt er sich zu Hause meistens eine Stunde hin und ruht sich aus. Dann beginnt sein Privatleben. Auch da läßt ihn die Faszination Luftfahrt nicht los: George ist begeisterter Pilot am Microsoft Flugsimulator. Oder er steigt als Passagier in ein echtes Flugzeug, um zum Kitesurfen nach Griechenland oder Südamerika zu fliegen – natürlich vom Airport Nürnberg aus.
Endlich wieder Reisen: Vom Airport Nürnberg nonstop zu 70 Zielen
Der Albrecht Dürer Airport Nürnberg liegt in greifbarer Nähe, ist übersichtlich und serviceorientiert – der ideale Ausgangspunkt für den entspannten Start in den Urlaub!
In Griechenland locken Korfu, Kos, Rhodos und Kreta mit Pudersand und griechischer Gastlichkeit. Auch Kroatien gilt als höchst attraktives Flugziel: Dreimal wöchentlich geht es von Nürnberg nach Zadar. Für Familien preislich besonders attraktiv ist die Türkei mit den Badezielen Bodrum und Dalaman, Antalya und Izmir. Ein beliebter Dauerbrenner bleiben die Balearen:
Allein nach Mallorca, die Lieblingsinsel der Franken, sind bis zu 46 wöchentliche Flüge geplant, im Sommer ergänzt durch Ibiza/Formentera. Wer die unberührte Natur sucht, fliegt zum Wandern nach Madeira, Porto oder Faro an der Algarve.
Auch für Städtereisen ist der Airport die ideale Startbasis, zum Beispiel nach Barcelona und Girona an der Costa Brava, nach Paris oder London. Neu im Flugplan sind das irische Dublin, Tallinn in Estland, Krakau in Pole und Vilnius in Litauen.
Informationen und Flugbuchung unter airport-nuernberg.de, im Reisebüro oder bei der jeweiligen Airline.